In unmittelbarer Nähe der Gustav-Jakob-Höhle finden sich vier relevante Publikumsmagnete, die jeder im Lande kennen sollte:
- Die tolle Ruine Hofen - mit ihren zahlreichen Selbstfindungsgruppen
- Der Rossgallschacht mit seinen selten auffindbaren Salamandern
- Die Gustav-Jabkob-Höhle - mit ihrer erfrischend anderen Architektur
- Die wunderbare Kläranlage von Grabenstetten - die selten riecht aber stets präsent ist
Im vom Holzbock besetzten Tal befinden sich noch zahlreiche weitere Hohlräume, auf die hier - aufgrund ihrer Fülle - nicht weiter eingegangen werden kann.
Über einen für den Halbschuhtouristen durchaus anspruchsvollen Wanderweg - welcher sich über sehr strapaziöse 250 Meter erstreckt, gelangt man zu einem kleinen, aber feinen Höhleneingang, der sich sofort durch eine recht schöne Sanduhr empfiehlt.
Erstaunt quetscht man sich in den fast durchgängig anregend engen Hohlraum. Man sollte ab und zu versuchen, das Gesicht vom Bodenlehm zu lösen, um seine Blicke auf die vielen versteckten Kleinode der Unterwelt - in Form von Tropfsteinen und Sinter - zu werfen, die zudem hin und wieder sogar noch weitgehend unbeschädigt sind.
Die Höhle behält sich vor, ca. 200 Meter lang ihren engen Charakter nicht zu ändern, bis eine kleine Halle zum Aufatmen einlädt. Über eine Stufe mit alpinem Schwierigkeitsgrad 17.6, kann relativ bequem abgestiegen werden. Hier lauert ab und an das Bein. Links davon findet sich der berüchtigte Kohlendioxidschacht, der von der hiesigen Kläranlage "gespeist" wird.
Als Sicherheitsmaßnahme bietet es sich hier ean, einen Käfig mit Kanarienvögeln oder zumindest die ungeliebte Schwiegermutter zusammen mit ihrem Treppenlifter zuerst einfahren zu lassen.
Nach der Kammer nimmt die Höhle wieder Ihre bandwurmartige Gangstruktur an und windet sich weiter: Kleinräumig, aber immer noch interessant. Stellenweise reibt der Ranzen recht unangenehm am Fels.
Ab und an zweigen kleinere Seitengänge vom Hauptgang ab, aber im Prinzip würde auch ein gut geschulter Blindenhund den Weg an das Tageslicht zurück finden - auch ohne Beine.
Kurz vor dem Erreichen des Ausgangs grinst den Höhlengänger ein heimtückisch enger Schluf herausfordernd zum Verirren an. An dieser Stelle sollte man sich links einordnen und erreicht bald schwitzend und dampfend das Tageslicht. Wohlgemerkt nicht an der Stelle an der eingeschluft wurde - es handelt sich um eine "Durchkriechhöhle".
Fazit: Die Gustav Jakob Höhle gilt als berüchtigte Opferhöhle für Jugendgruppen, Zeugenschutzprogramme und als perfekter Austragungsort für Ausflüge rüstiger Höhlenvereinsmeier. Doch dieser Ruf begleitet sie zu unrecht: Es handelt sich um einen ansehnlichen Hohlraum, mit schönen Tropfsteinschmuck und genau dem richtigen Anspruch für den ebenfalls älter werdenden CaveSeeker. Die Höhle ist leicht zugänglich, auch im Rausch gut zu beschlufen und hält mit dem Kohlendioxidschacht eine interessante Mutprobe für Heranwachsende bereit.