Das Loch befindet sich denkbar ungünstig beinahe am Gipfel
eines hohen Hügels in der Nähe von Vallon. Man suche einen der Höhle möglichst nahegelengenen
Parkplatz, und beginne mit dem unmenschlichen Aufstieg. Zwar handelt es sich nur
um 700 Meter Luftline - nur leider sagt dies nichts darüber aus, wieviele Höhenmeter
überwunden werden müssen... Frauen und Kinder mögen damit keinerlei Probleme haben.
Menschen mit einem Körpergewicht über 100kg, also alle Bier- und Weintrinker, genauso
wie alle Nichtraucher, leider schon.
Befindet man sich nahe des "Gipfels" - was man schnell daran
merkt, dass die zu überwindende Steigung immer mehr nachläßt - ist es nicht mehr
weit bis zum Loch. Also nochmal entspannt an Ort und Stelle zusammenbrechen, und
letzte Kräfte sammeln, während der allgegenwärtige Geruch nach Thymian den Geist
betäubt. Der Friedhof grüßt.
Unmittelbar am Weg öffnet sich ein ca. 1.5m breiter und ca. 4m langer Spalt im Boden. Ein kümmerlicher Baum in der Nähe wird verwendet, um das 45 Meter Seil zu hintersichern, ein frischer Spit, um das Seil zu befestigen. Der Franke würde so bereits befreit abfahren. Allerdings finden sich in ca. 1.5 Meter Tiefe zwei weitere Spits, die vom CaveSeeker natürlich gern genutzt werden, um das Seil senkrecht, und ohne Reibestellen in den Schacht zu führen. Angeblich fällt dadurch auch das Aufsteigen leichter.
Bereits auf dem Weg nach unten bestätigt sich die Befürchtung,
dass es sich um eine tote Höhle handelt. Sie befindet sich einfach zu Hoch am Berg.
Allerdings sind die verstorbenen Sinterformationen dermaßen gigantisch, dass sie
sich mit kümmerlichem Leuchtwerk nicht vollständig erfassen lassen. Glücklicherweise
sind in letzter Zeit immer mehr Scurion-Helden zugegen, sodass dies für uns kein
Problem mehr darstellt.
Unten angekommen können bereits extrem hohe Sinterformen begutachtet werden. Zahlreiche Rest-Excentrics finden sich quasi direkt am Schachtboden. Deren trauriger Gesamtzustand verdirbt dem Fotografen allerdings sofort die Lust am Knipsen.
Von hier aus fällt der Boden bis zum Höhlenende in einem
Winkel von ca. 30° ab - ohne nennenswerte Unterbrechung. Es empfiehlt sich ein 40m
Handseil einzulegen, um den späteren Aufstieg zu erleichtern. Wer einen Schweikert
dabei hat, kann durchaus das Seil zunächst bis ganz nach unten tragen, um ihn dann
später damit wieder nach oben zu schicken. Er baut es zügig ein, und alles wird gut.
Die Höhle besteht nur aus einer relevanten Halle - in welche man sich direkt einseilt. Die Decke hat - gefühlsmäßig - nur wenige Meter Überdeckung - bei einer Höhlentiefe von ca. 70 Metern. Nach einem geräumigen Schluf gelangt man in den zweiten Teil der Halle, die von massiven Sinterfahnen an der Decke dominiert werden.
Am Boden findet der CaveSeeker eine offene Grabungsstelle,
und giert sofort ins Loch. Jedoch ohne jeden Erfolg. Nach nur 5 Metern endet das
Loch an drei Sinterfällen. Schade.
Die zweite Halle ist geheim. Die dritte und die vierte leider auch.