Der Rossgallschacht oder auch die Rossgallhöhle ist nach einigen Klettereien durch ein ausgetrocknetes Bachbett und über eine Leiter leicht zu erreichen.
Den Eingang bildet ein kleines Schlüssellochprofil, dass nach innen enger wird und zu einer Engstelle führt, bei der man besser noch keine Schachtausrüstung tragen sollte. In dem darauffolgendem kleinem Raum kann man sich dann bequem umziehen. Wenn man sich hier auf einen großen Steinblock legt, kann man hier die Tiefe des Schachtes schon im Ansatz erspähen.
An dem o.g. Block muss man sich vorbeiquetschen und erreicht den Rand des ca. 40m tiefen und 6m durchmessenden kreisrunden Schachtes. Es empfiehlt sich zwei Seile einzubauen, da sich am Schachtboden schon das Ende der Höhle befindet und dann immer zwei Leute gleichzeitig wieder aufsteigen können. Das spart insbesondere dann viel Zeit, wenn Alte dabei sind.
Der Schacht ist nahezu komplett mit großflächigem Sinter überzogen, der aber leider zum größten Teil nicht mehr aktiv ist. Das macht ihn aber keinesfalls weniger sehenswert. Als unerfahrener CaveSeeker läßt man sich leicht dazu hinreißen, angesichts einer doch recht langen Sinterform, von Deutschlands längstem Tropfstein zu sprechen. Schätzungsweise 20 Meter hoch - allerdings überall mit der Wand verwachsen. Der Schachtgrund ist nahezu Eben, fast kreisrund und glänzt mit zwei jeweils 45cm lange Vorsetzungen in zwei unbekannte, sich jedoch um genau 180 Grad gegenüberliegenden, Himmelsrichtungen.
Der Salamander-Freund findet am Schachtgrund - angeblich - häufig allerlei dieser Tierchen vor. Wir können das leider nicht bestätigen.
Entdeckt wurde die Höhle von zwei 14jährigen Buben im Winter 1956/57, die sich mit Kerze und Eisenstange einen Weg zum Schacht schlugen. Danke Jungs!